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Kartiert wurde in allen Obstwiesengebieten in Filderstadt:

Bernhausen                                                    Bonlanden                                                    

Obstwiesen Bernhausen  Obstwiesen Bonlanden

 

Harthausen                                                     Plattenhardt

Obstwiesen Harthausen  Obstwiesen Plattenhardt 

 

Sielmingen

Obstwiesen Sielmingen

 

Nach Degenbeck (2012) hatte jeder Bauer im 19. Jahrhundert im Selbstversorgerobstbau einen eigenen Obstgarten mit einer bunten Mischung aus Obstarten und -sorten für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke. Für die ansässige Bevölkerung war dies ebenfalls ein sehr wertvoller und auch notwendiger Lebensmittellieferant. Heute ist das leider nicht mehr so, denn seit den 50iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sinkt die Zahl der verschiedenen Sorten und mit dem Streuobstbau geht es bergab. Dafür gibt es einige Gründe:


Einer liegt sicherlich in der Rationalisierung der Landwirtschaft. "Sie führt einerseits zu einer Reduzierung des Arbeitskräftepotentials für den arbeitsintensiven Streuobstbau, andererseits zur stetigen Ausdünnung des unübersichtlichen Sortenspektrums im professionellen Anbau bis hin zu großflächigen Monokulturen." (Degenbeck 2012, S. 3).
Ein weiterer Grund ist das ganzjährige Angebot an Obst durch den weltweiten Warenverkehr. Eine Vorratshaltung ist unrentabel und auch unnötig geworden. Es ist jederzeit frisches Obst im Handel erhältlich. Damit ist die wirtschaftliche Basis des Streuobstbaus verloren gegangen. Die Streuobstwiesen sind mehr oder weniger - wenn überhaupt noch - ein Hobby.

 

Problematisch ist dieser Import auch im Sinne der Gesundheit der Bäume. Zum einen werden heimische Sorten durch invasive Arten gefährdet, zum anderen aber durch den Eintrag von Schädlingen und Krankheitserregern, wie beispielsweise den Feuerbrand (eine Bakterienkrankheit aus Nordamerika) geschädigt.

 

Literatur:
Degenbeck, M. (2012): Was bringt eine Obstsortenkartierung? Erkenntnisse aus vier Projekten der LWG. In: Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Abteilung Landespflege (Hrsg.): Schule und Beratung, Jg. 2012, H. 6, S. 48 bis 52, Veitshöchheim.