Weitere Namen: ‘Ziparte’, ‘Zippate’, ‘Ziberl’, ‘Zwiferl’, ‘Seiberl’.
Herkunft: Wildpflaume, die Prunus insititia zugeordnet wird und schon in spätkeltischer Zeit bei uns beheimatet war. Erstmals schriftlich erwähnt von Hildegard von Bingen (1098–1179). Eng verwandt mit ‘Kriechele’.
Allgemeine Beurteilung: Wildpflaume mit kleinen, gelbgrünen Früchten, die sehr gerbstoffhaltig sind und nur über die Brennerei verarbeitet werden können. Zibartenschnaps ist eine ausgesprochene Spezialität, die Ausbeute ist aber recht niedrig. Die ‘Zibarte’ ist seit der Jungsteinzeit unverändert erhalten geblieben. Es gibt verschiedene Typen, die sich in der Reifezeit und Fruchtgröße unterscheiden und sie kommen vor allem in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz noch vereinzelt wurzelecht vor.
Verwendung: Brennfrucht.
Frucht: Die Reife liegt zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Kleine, runde Früchte. Bei einem Durchmesser von 18-22 mm wiegen sie 4-7 g. Gelbgrün, schwach bereift, auf der Sonnenseite teils leicht rötlich. Das gelbgrüne Fruchtfleisch ist weich und saftig, es löst sich schlecht vom Stein und hat einen hohen Gerbstoffgehalt, geschmacklich erinnern die Früchte deshalb mehr an Schlehen als an Pflaumen. Der durchschnittliche Zuckergehalt liegt bei 15,8 % (60–70° Oechsle
Baum: Strauch oder kleiner Baum, bei Veredlung auf ‘Myrobalane’ mittelstark wachsend. Frühe Blüte, Selbstfruchtbar, ertragreich. Gering anfällig für Krankheiten und tolerant gegenüber Scharka.
Besondere Merkmale: Einzige grüne Wildpflaume, die nur etwas größer als die Schlehe ist, aber ähnlich schmeckt.
Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.