Weitere Namen: ‘Kirschpflaume’, ‘Türkenkirsche’.
Herkunft: Wildart (P. cerasifera), die am Kaukasus und angrenzenden Gebieten ursprünglich heimisch war und in Deutschland erstmals 1588 von Tabernaemontanus erwähnt wurde.
Allgemeine Beurteilung: In vielen Ländern Europas eine der wichtigsten Pflaumen-Unterlagen. Wegen frühzeitiger Reife früher beliebt zum Frischverzehr, nach heutigen Maßstäben ist die Qualität jedoch unzureichend, interessant aber für Marmelade. Es gibt zahlreiche Typen und auch Kultursorten, wie z. B. ‘Unica’, ‘Ceres’, ‘Anatolia’. Aufgrund der frühen Blüte wird der Baum bzw. Strauch für Straßenbegleitgrün und in Gärten (Zierformen) eingesetzt.
Verwendung: Unterlage, Zierstrauch, Marmeladenbereitung und Frischverzehr.
Frucht: Je nach Typ liegt die Reife zwischen Anfang Juli und Ende September.Kleine bis mittelgroße, rundliche Früchte (18–30 mm, 8-16 g), mit schwacher Bauchnaht. Früchte in der Farbe Hellgrün bis Gelb über Rot bis Dunkelrot (Zierformen ‘Atropurpurea’ und ‘Nigra’, diese mit rotem Fruchtfleisch. Fruchtfleisch weich, wässrig, ohne besonderes Aroma, meist säuerlich mit wenig Zucker. Zuckergehalt 13 % (48–60° Oechsle). Löst schlecht vom Stein.
Baum: Busch und Baum, 6 bis 10m hoch, oft dornig. Jahrestriebe glatt und glänzend.. Blüht sehr früh, deshalb oft spätfrostgefährdet, weiße Blüten.
Besondere Merkmale: Kugelige, kirschartige Früchte mit dicker Schale, blüht als erste aller Steinobstarten.
Verwechslersorte: Formen mit gelben Früchten werden gern mit ‘Mirabelle aus Nancy’ verwechselt, die aber vom Stein löst und nicht sauer schmeckt. Auch deutliche Unterscheidung in Blatt und Trieb.
Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.