Weitere Namen: ‘Bratbirne’, ‘Aechte Bratbirne’, ‘Champagner Weinbirne’, ‘Ciderbirne’, ‘Kopfbirne’, ‘Ganzlaubige Bratbirne’.

Herkunft: Unbekannt; wahrscheinlich auf den Fildern, in der Nähe von Stuttgart, entstanden. Dort schon 1760 bekannt. 1797 von Christ als ‘Champagner Weinbirne’ beschrieben.

Allgemeine Beurteilung: Berühmteste Mostbirne; Getränk in Wein- bzw. Sektqualität. Aus dieser Birne wurde in Deutschland der erste „Champagner“ hergestellt, 60 Jahre früher als aus Trauben. Vor allem in Süddeutschland, der Schweiz und in Österreich verbreitet.

Verwendung: Mostbirne, Brennerei, Schaum­weinherstellung.

Frucht: Reift Anfang bis Ende Oktober, 2-3 Wochen haltbar. Mittelgroß (L = 40–58 mm, B = 46–61 mm, 60–80 g), bergamottförmig, leicht eingeschnürt. Gelbgrüne, bei Vollreife grüngelbe Schale, glatt, ohne Röte, zahlreiche Lentizellen, meist grün umhöft, wenig brostet.. Festes, grobzelliges Fruchtfleisch, wird 10–14 Tage nach der Ernte teigig. Feinherb, weinig und würzig, mittelhoher Gerbstoffgehalt. Zuckergehalt 16,5 % (60–75° Oechsle). Breitrunde, mittelgroße, meist gut ausgebildete Kerne.

Baum: Mittelgroß. Breitovale, z. T. auch ku­gelige Krone mit schlanken Ästen. Langes, hängendes Fruchtholz, oft nestartig an Haupt­ästen angeordnet. Frühe bis mittelfrühe Blüte. Nur in guten Lagen und bei entsprechender Pflege befriedigt der Ertrag. Mittlere Feuerbrandempfindlichkeit sowie anfällig für Birnenverfall.

Besondere Merkmale: Form und Farbe der Frucht, Geschmack, Anordnung des Fruchtholzes.

Verwechslersorten: ‘Karcherbirne’, ‘Sievenicher Mostbirne’, ‘Welsche Bratbirne’.

Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.