Weitere Namen: ‘Sanguinole’, ‘Granatbirne’.
Herkunft: Unbekannt; in Deutschland erstmals 1684 erwähnt, in Frankreich schon 1675 und früher. Es gibt verschiedene Typen mit unterschiedlicher Fruchtform. Die ‘Granatbirne’, schon 1794 in J.C. Schillers Baumschule vermehrt, ist länglicher.
Allgemeine Beurteilung: Fruchtbare Sorte, die in verschiedenen Ländern Mitteleuropas noch ab und zu vorkommt und sich auch in höheren Lagen für den Streuobstanbau eignet. Der Wert liegt mehr in der Kuriosität der roten Fruchtfleischfarbe.
Verwendung: Frischverzehr, Dörr- und Kompottbirne.
Frucht: Mitte August bis Anfang September reif, wird schnell teigig. Kleine, kugelförmige Frucht (L = 35–40 mm, B = 40–50 mm, 35–50 g). Schale hell- bis leicht graugrün, auf der Sonnenseite schmutzig bräunlich rot verwaschen. Fruchtfleisch etwas grobkörnig, eigenartig rötlich gefärbt (marmoriert). Kaum Gerbstoff, angenehm, aber wenig Würze, Zuckergehalt 12 % (45–55° Oechsle). Große, rundliche bis ovale, gut ausgebildete Kerne.
Baum: Mittelgroße bis große Bäume mit rundlich pyramidaler Krone und hängenden Ästen, dickes, stark verzweigtes Fruchtholz. Auberginefarben, sehr dicke Jahrestriebe mit vielen kleinen Lentizellen und apfelähnlichen, flachgedrückten Knospen, eng anliegend. Mittelgroße Blütenknospen, dunkelbraun, z. T. leicht wildlederartig. Mittelfrühe Blüte, mittelgroße Kron- und Kelchblätter, diese spitz auslaufend. Die Sorte kommt früh in Ertrag und bringt hohe Ernten, leicht alternierend. Wenig anspruchsvoll an Standort.
Besondere Merkmale: Runde Frucht mit rot gefärbtem Fruchtfleisch, kaum Gerbstoff. Frühe Reife.
Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.