Weitere Namen: ‘Weingifterin’, ‘Marzenbratbirne’, ‘Kugel-’, ‘Kotz-’ und ‘Schweizerbirne’, ‘Thurgauer Birne’ (Schweiz) u. a.
Herkunft: Vermutlich aus der Schweiz, bereits 1823 von Walker in Hohenheim vermehrt.
Allgemeine Beurteilung: Die in Deutschland und in der Schweiz am meisten verbreitete Mostbirnensorte, auch in Österreich häufig. Empfehlenswert durch gute Erträge. Starkwüchsige Bäume mit schöner Herbstfärbung und langer Lebensdauer. Wenig feuerbrandanfällig.
Verwendung: Mostbirne sowie Dörrfrucht und in Notzeiten auch Essfrucht.
Frucht: Anfang bis Mitte Oktober reif, 4–6 Wochen haltbar. Mittelgroß bis groß, kugelförmig (D = 50–60 mm, 75–130 g). Hellgrüne bis grüngelbe Grundfarbe, auf Sonnenseite trübrot verwaschen, mit zahlreichen braunroten Punkten, um den Kelch etwas, sonst wenig berostet. Grobzelliges Fleisch, knackig und saftreich, süßherb bis wässrig, wenig Gerbstoff, durchaus essbar. Zuckergehalt 16 % (60–70° Oechsle). Große, oft wenige, länglich ovale Kerne.
Baum: Hochkugelige, mächtige Bäume mit kräftigen, meist aufrecht wachsenden Ästen und hängendem Fruchtholz. Frühe Blüte. Sehr anspruchslose Sorte mit großer Anbaubreite bis in Hochlagen auf 800 m. Kommt etwas spät in Ertrag, hat dann aber hohe, regelmäßige Erträge. Kaum feuerbrandanfällig, in den letzten Jahren aber Probleme durch Birnenverfall (pear decline) mit Rotfärbung ab Juli und Ertragsausfall.
Besondere Merkmale: Große, kugelige, schön gefärbte Frucht, saftig, mit wenig Gerbstoff.
Verwechslersorte: ‘Rommelter’.
Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.