Weitere Namen: ‘Honig- oder Zuckerbirne’, ‘Hutzelbirne’.
Herkunft: Nach der Überlieferung 1779 von J.J. Walter erstmals erwähnt und von Christ 1792 als ‘Stuttgarter Russelet’ beschrieben.
Allgemeine Beurteilung: Ausgezeichnete Sommerbirne, in Süddeutschland und in der Schweiz noch vielfach in Haus- und Streuobstgärten anzutreffen. Leidet aber in manchen Lagen stark unter Zweigschorf und Gipfeldürre.
Verwendung: Erfrischende, sehr gut schmeckende Sommerbirne, auch als Einkoch- und Dörrbirne geeignet.
Frucht: Mitte August bis Anfang September pflückreif, kurz danach genussreif. Kleine Früchte (L = 50–60 mm, B = 40–50 mm, 50–70 g), glocken- bis perlförmig. Anfänglich trübgrüne, später gelbgrüne Grundfarbe. Sonnenseits mit dunkeltrübroten, zahlreichen Lentizellen, bachforellenartig gepunktet. Deckfarbe auf dieser Seite von bläulich rot bis zu braunrot mit leichter Bereifung. Um den Kelch fast immer berostet. Grünlich weißes, etwas körniges, später schmelzendes Fruchtfleisch, sehr saftig, mit feinsäuerlicher Würze und feinem, zimtartigem Geschmack. Mittelgroße Kerne, oval und kaffeebraun.
Baum: In der Baumschule Wuchs eher zögernd, später aber mittelstark und gleichmäßig mit spitzpyramidaler Krone. Frühe, lang anhaltende Blüte. Geringe Empfindlichkeit gegenüber Frost und schlechtem Blühwetter. Ertrag setzt früh ein, ist dann regelmäßig und hoch. Für Hochstammerziehung ist die Sorte ebenso geeignet wie für Spindelerziehung.
Besondere Merkmale: Reifezeit, Fruchtgröße, -farbe und Geschmack.
Verwechslersorten: ‘Muskatellerbirne’, ‘Gute Luise’, ‘Petersbirne’.
Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.